Traum und Wirklichkeit
Oft liegen Traum und Wirklichkeit ganz nah beieinander und manchmal sind sie auch meilenweit von einander entfernt.
Hatte ich doch letztens noch geschrieben das ich so gerne eben diese 3 Wörter von Ihm hören wollte sagte er drei Wörter zu mir, gefolgt von 5 weiteren.
Waren es auch nicht die Wörter die ich hören wollten so waren es doch Wörter die mich sprachlos machten, letzte Woche Montag auf der Arbeit. Irgendwann schrieb er einfach mitten im Chat, ich denke nicht nur so an dich, ICH MAG DICH, gefolgt von
SO JETZT IST ES RAUS..... Ich war in dem Moment völlig sprachlos und unfähig irgendetwas zu unternehmen wie sollte ich darauf reagieren. Ich mag auch meine Katze und ich mag so manche Arbeitskollegin. Oder wollte er mir doch mehr damit sagen? Ich war euphorisch und panisch zugleich und wusste nicht wie ich angemessen reagieren sollte. Später an diesem Abend schickte ich Ihm noch ein Bild, diese typischen Sprüchebildchen, von FB oder Instagram, man kennt Sie. Auf diesem Bild stand, ich mag dich mehr als ich sollte, als ich darf, als ich eigentlich will......
Ich erhielt bis heute kein Kommentar dazu. Wir schrieben zwar am nächsten Tag auch rege und viel aber dazu sagte er kein Wort.
Für Donnerstag war sein geplanter Untersuchungstermin bei mir im Krankenhaus, ich hatte ihm diesen Termin besorgt weil er so lange darauf hätte warten müssen. Und hatte ich hin und herüberlegt ob es richtig wäre Ihn zu fragen ob wir uns den Tag kurz sehen, wenigstens begrüßen würden, kam er mir auch damit zuvor und drängte fast darauf mich an diesem Tag zu sehen.
Ich sponn mir in meinem Kopf die wildesten Sachen zusammen, ein heimlicher Kuss auf der Toilette, im Fahrstuhl ..... keine Ahnung danach würden wir vielleicht ein Stündchen miteinander verbringen, ja ich dachte sogar wirklich daran ein Stunden- bzw. Hotelzimmer zu mieten. Aber er nahm mir schnell wieder den Wind aus den Segeln und gab wieder mal vor nicht viel Zeit zu haben und um eine bestimmte Uhrzeit wieder im Büro sein zu müssen. Ich war gekränkt, und traurig obwohl ich dies alles ja schon mehr als zur genüge kenne, ist es nicht immer so? Ich drückte ihm die Daumen das der Untersuchungstermin dann rechtzeitig enden würde damit er pünktlich im Büro wäre und sagte das ich ihm dann von weitem winken würde.
Ich war traurig und erwartete nichts mehr für diesen Tag und doch machte ich mich an diesem Morgen sorgfältiger zurecht, wählte mein Outfit mit bedacht.
Den ganzen Morgen über im Büro war ich unkonzentriert und fahrig, würde ich ihn wenigstens kurz sehen? Würden wir uns wenigstens küssen..... ich hatte ihn an diesem Morgen nicht angeschrieben aber er schrieb mir das er jetzt auf dem Weg zu mir ins Krankenhaus sei. Ich kontrollierte ständig meine Uhr, konnte ungefähr abschätzen wann er hier sein würde und ging dann runter zu meinem Wagen, praktischer Weise gehe ich fast jeden Morgen um die gleiche Zeit zu meinem Auto und bringe auf einem Weg direkt die Post von der Pforte mit, so fiehl es auch an diesem Morgen nicht weiter auf, das ich das Büro um kurz nach 10 Uhr verließ. Er kam mir schon entgegen als ich am Auto war, sah mich an, lächelte, gab mir die Hand zur Begrüßung wir standen voreinander wie zwei entfernte Bekannte und wussten nicht wie wir uns hier auf der Straße verhalten sollten. Belangloser Smalltalk, ich geh dann mal und lass mich untersuchen. Ok, melde dich wenn du fertig bist.
Ich rauch mir noch schnell eine Zigarette und gehe zurück ins Büro, schreib ihm kurz an.... viel Spaß beim Warten.
Ich rechne damit ihn heute nicht mehr zu sehen, es müsste schon mit dem Teufel zugehen das er dort schnell genug fertig ist um noch 5 Minuten Zeit für mich zu erübrigen.
Scheinbar geht es mit dem Teufel zu keine 30 Minuten später klingelt wieder mein Smartphone, so fertig!!! Wie jetzt? Doch so schnell.
Ich fahr dann mal, oder?? Seine Nachricht an mich. Clever wie ich bin habe ich mir schon eine gute Geschichte hier auf der Arbeit zurecht gelegt heute früher zu gehen. Egal wo, egal wie ich muss ihn spüren heute noch! Aber wie sollen wir das anstellen? Ich eile aus dem Büro, schreibe ihm beim gehen an, "du weißt wo mein Auto wohnt", vielleicht ist es ein Fehler ihn jetzt zu mir nach Hause einzuladen, aber ich kann nicht anders!!
Er kommt mir auf dem Krankenhaushof entgegen, ließt gerade meine Nachricht an seinem Handy, schaut mich fragend an, lächelnd wissend.
Zu dir?? Ja komm, wir wechseln nicht viele Worte, fahren wir Kolone? Von mir aus fahr vor.
Ich bin so nervös, krieg nichtmal mein Auto gestartet, er fährt vor, ich folge, er beobachtet mich im Rückspiegel, ich hab nicht mal richtig aufgeräumt zuhause. Die 10 Minuten die wir bis zu mir brauchen, kommen mir ewig vor. Ich parke vor meinem Haus, er ein Stück die Straße hoch, ich gehe schonmal ins Haus, warte hinter der Tür auf Ihn, Hallo!
Ja hallo erstmal, wir küssen uns, liegen uns in den Armen, dass war wir heute morgen versäumt haben holen wir jetzt nach.
Möchtest du was trinken, ein Wasser bitte, ein wenig Konversation, ein schluck Wasser und wir kommen zu dem wesentlichen Grund unserers Zusammentreffens. Küssen uns, berühren uns, ich denke das wir vor dem offenen Küchefenster eher ungünstig stehen, andererseits hätten die Nachbarn dann auch was zu erzählen.
Wir gehen ins Wohnzimmer ich habe heute Morgen die Rollos nicht hochgemacht, vielleicht war das ja mein Plan, mit ihm hier zu sein. Wir beide wissen was wir jetzt wollen, was wir brauchen, wohin das hier führt.
Er fordert ein was er verlangt, er nimmt was ich ihm gebe, ich nehme ihn auf, ich schmecke ihn immer wieder und immer noch so gerne. Er kniet auf dem Boden ich liege vor ihm auf der Couch dirigiere ihn dorthin wo ich ihn haben möchte lasse mich treiben, lasse mich nehmen von dem Fremden der mir doch so vertraut ist. Ich spüre Ihn tief in mir, ich würde gerne ewig so verweilen.
Ich sehe es seinem Gesicht an, ich spüre es tief in mir pulsieren, ich höre wie er kommt, er kommt laut, er kommt gerne laut und er kommt heftig. In sein stöhnen mischen sich Worte, "scheiß Entzug", Entzug von mir? Aber das sind nicht die Worte die ich aussprechen, dass sind die die ich Denke, aussprechen tue ich du hast doch eine Frau. Ich könnte mich dafür Ohrfeigen, aber ich sage doch nur die Wahrheit!
Anziehen, Verlegenheit, noch Wasser? Smalltalk, stehend in der Küche, ich hätte ihm vielleicht einen Platz anbieten sollen, ich weiß nicht warum ich es nicht tat. Er erzählst mir das er am Mittwoch frei hat, mit seiner Frau den Tag verbringt, sein Sohn ist nicht da! Will ich das wissen? Habe ich danach gefragt? Ich hab heute Hochzeitstag.....konnte meinen Mund nicht halten und habe ihm das gesagt, du SAU seine Antwort. Vielleicht bin ich eine Sau, aber du bist nicht besser. Macht es einen Unterschied wenn ich an dem Tag mit ihm schlafe an dem ich vor 16 Jahren geheiretet habe? Ich denke nicht. Mein Mann hat die letzten 3 Jahre den Hochzeitstag immer vergessen. Warum bin ich dann eine Sau?
Tut es ihm weh, mich darüber reden zu hören? So wie es mir weh tut wenn er über seine Frau erzählst? Geh nicht aber ich weiß du musst gehen.
Ich bin den ganzen Tag alleine, schreibe ihn mittags nochmal an, er ist komisch er ist anders.... spricht in Rätseln, es hört sich nach Abschied an....
Der Geist will aus Verstandsgründen manchmal was anders als das Fleisch.....
Ich verstehe aber ist es das was ich hören will?
Ich stehle mich davon an diesem Mittag, will das nicht weiter ausführen müssen heute.
Ich kann dich immer noch spüren.
Am nächsten Morgen schreibe ich dich wieder an, irgendwie kommt es mir so vor als habe er nur darauf gewartet von mir zu hören, er antwortet promt. Ich frage ihn ob er alles nochmal überdacht hat, er scheint nicht einverstanden damit, dass ich auch gehen könnte wenn ich wollte.... wir erklären das Thema irgendwie für beendet und schweigen es tod, nur was? Den Abschied oder das Ende.....
Also wieder belangloses warum können wir nicht auf Augenhöhe kommunizieren wie erwachsene Menschen?
Ich fande seine sehr kommunikative Art immer sehr anziehend, teilweise erregend, aber das rumgeeiere was wir hier zur Zeit veranstallten, dass ist doch fürchterlich.
Ich habs versucht, ich war offen und ehrlich zu ihm, habe ihm gesagt das ich mehr empfinde, war das der Fehler? Können wir deshalb nicht mehr einfach nur geniessen was wir haben und denken jetzt zuviel? Heute schreibt er zwar aber er scheint doch irgendwie nicht erreichbar. Und nächste Woche ist er beruflich verreist, das schlimmste daran, er fehlt mir schon jetzt und ich weiß nicht mal warum!!