Kicherkugeln
Heute ist wieder so ein Tag an dem ich mich verzweifelt Frage was ich mache,
was für ein Spiel spiele ich? Es ist mal wieder Montag, letzten Montag war
Pfingstmontag. Ich war mit meinem Mann in Hamburg
ein Wochenende alleine, ohne Kinder ohne Alltagssorgen nur wir! Und was soll
ich sagen? Es war schön, es war richtig schön mal wieder seit langem.
Aber ich habe das ganze Wochenende immer wieder versucht Ihn aus meinen
Gedanken zu verbannen. Ich musste mir selbst gut zureden das ER hier nicht
hingehört. Nicht ins Hier und Jetzt. Eigentlich dürfte er garnicht in meinem Kopf
sein, in meinen Gedanken in meinem Herzen. Aber er ist zu tief in mir als das
ich Ihn einfach so abschreiben könnte. Er hat mein Leben verändert, er hat mir
eine andere Sicht gegeben auf so viele Dinge die mir vorher nicht bewusst waren,
die mir nicht wichtig erschienen und die doch jetzt soviel Gewicht haben.
Wir haben uns am letzten Freitag gesehen also um genau zu sein vor ca. 68 Stunden
zuletzt. Und da kommen dann auch die Kicherkugeln ins Spiel.
Wir hatten uns nach meinem Hamburgwochenend schon Dienstag für besagten
Freitag verabredet. Und natürlich hoffte ich das dieses Treffen zustande kommen würde
machte mir aber nicht zuviel Hoffnung, aus Angst vor Enttäuschung.
Und natürlich traf mich die Enttäuschung hart am Freitagvormittag als er schrieb
das er nicht wisse ob er es heute schaffen könnte. Ich versuchte mir einzureden
es wäre besser so und nach meiner Offenheit hatte ich auch ehrlich gesagt Angst
ihm gegenüber zu treten.
Nun ja, ich weiß nicht warum, er lenkte irgendwann dennoch ein, wenn auch wieder
mit zeitlichen Einschränkungen und ich so blöd wie ich bin, fahre hin......
Fahre zu ihm in die Firma 30 Km hin, 30 km zurück für 20 Minuten.....
Ich glaube wenn ich das irgendjemanden außer diesen stillen Seiten erzählen würde
man würde wirklich an meinem Geisteszustand zweifeln.
Ich durfte mal wieder durch den Vordereingang seine Firma betreten. Wir gingen in
sein Büro, er riss mir quasi die Tasche aus der Hand, hast du mir was mitgebracht?
Hatte ich aus Hamburg, hatte ich auch erwähnt, aber ich hatte es an diesem Tag nicht
mit genommen zu ihm. Die Zeit schien mir zu kurz. Sollten wir jemals dazu
kommen es zu benutzen werde ich verraten was es ist.
Aber ich hatte ja die Kicherkugeln dabei, brause Bonbons die furchtbar sauer sind.
Hatte ich ihm davon geschrieben und erzählt wo diese Kugeln evtl. auch wunderbar
prickeln würden war er ganz heiß drauf.
Er führte mich in einen seiner Konferenzräume, drückte mich hart auf den Tisch.
Küsste mich verlangend und fordernd. Ich nahm eins der Bonbons in den Mund
und ließ es genau dort prickeln wo er es haben wollte. Leider hatte es nicht wirklich
den gewünschten Effekt aber abtörnend war es auch nicht wirklich.
Ich hielt es eher für störend, hatte Angst es zu verschlucken, als ich das kichernd erwähnte
sagte er dann gib es her! Zog mich an sich heran, küsste mich und nahm mir das
Bonbon dabei aus dem Mund. Ich war innerlich sprachlos, ich finde es schon
sehr intim bzw. mir fällt kein Ausdruck ein Wow vielleicht das er mein Bonbon
weiter isst. Dazu gesagt ich bin sehr penibel was Reinlichkeit und Hygiene und so
angeht, habe und würde niemals die Schnuller meiner Kinder ablecken und sie
ihnen wieder in den Mund schieben, von daher war das für mich ein echter
Vertrauensbeweis der mich sprachlos machte.
Na gut sprachlos war ich auch weil ich den Mund voll hatte mit anderen Teilen seines
Körpers während er jetzt rücklings auf dem Konferenztisch lag und mir dabei eine Hand
zwischen die Beine geschoben hatte.
Leider gehen solche Konferenzen immer viel zu schnell vorbei. Und dann ist es
wieder da, das Gefühl der Befangenheit, der Schuld und der Angst das man sich
nie wiedersehen wird.
Waschen, Kleidung richten, Spuren verwischen. Die nächste Konferenz hier wird
mir wieder nette Gedanken bereiten, er grinst frech ich sehe den Teufel in seinen
Augen.
Wir verlassen gemeinsam die Firma, er steigt in sein, ich steige in mein Auto.
Hey Wochenende......
Heute ist wie gesagt das Wochenende vorbei, er schrieb mir heute morgen und in
jeder seiner Zeilen lese ich wieder zwischen den Zeilen, ich lese von Entdeckung,
kalten Füßen und keiner Zeit. Ich weiß nicht wie er das meint? Angeblich hatte sein
Chef gesehen, wie lang er noch in der Firma war und auch mein Auto vor der Tür.
Na und? Was soll er sich dabei denken? Es ist ja nicht so das es nur diese eine Firma dort
gibt. Dann kommt er mir heute wieder mit ich möchte ja so gerne viel mehr Zeit
mit dir verbringen, aber die habe ich nicht. Ja dann nimm sie dir möchte ich
schreiben aber tue es nicht. Weil ich zwischen den Zeilen eigentlich lese das er nicht
mehr weiter spielen will und es zerreißt mir das Herz. Ich will ihn nicht verlieren,
nicht jetzt, noch nicht, niemals. Dieser Mensch hat mir gezeigt was Leben ist,
was es heißt zu kämpfen und erfolgreich zu sein. Mein Chef schrieb mir heute
in einer Mail Sie sind Gott!!! Wir stehen bei allen Entscheidungen hinter Ihnen.
Ok wenn ich Gott bin, warum kann er sich dann nicht entscheiden mich zu lieben?
Ich wäre den Schritt niemals gegangen, hätte niemals den Erfolg den ich heute
habe, das Ansehen usw. niemals erreicht ohne zu wissen das irgendwo da draußen
ein Mensch, ein Mann ist der mich versteht der Stolz ist auf mich und nicht wie
mein Mann nur meine Fehler und Schwächen sieht. Der mich schwach sein läßt
und wo ich nicht stark sein brauch. Dann bin ich halt diesem Mann hörig, unterwerfe
mich. Ich würde alles tun nur damit er bleibt, und er ist im Begriff zu gehen.
Ich möchte weinen ich möchte schreien.
Ich weiß das er irgendwann gehen wird, alles ist endlich aber ich glaube wenn er geht
dann geht auch ein Teil von mir....... Ich weiß nicht was ich erwarte von ihm, vom
Leben, habe ich überhaupt noch Erwartungen? Ich arbeite hart, ich arbeite viel.
Ich bin erfolgreich, Menschen auf der Straße sehen in mir die taffe, selbstbewusste
Geschäftsfrau. Aber das bin ich nicht, ich bin verletzlich, habe Angst vor dem nächsten
Tag, weiß nicht wie lange ich körperlich noch durchhalte und kämpfe jeden Tag
mit Schuldgefühlen. Und nur er ist da, er ist das einzigste was alleine mir gehört
im Moment noch, vielleicht noch heute und morgen nicht mehr. Wenn ich
diesen Halt verliere wofür lohnt es sich dann noch zu kämpfen? Stark zu sein?