Offenbarungen und Joyride II
Vermutlich wiederhole ich mich zum wiederholten Male aber es ist ja auch
verdammt schwer wenn man so gut wie niemanden hat mit dem man über
das hier reden kann. Genau, das hier! Was ist das hier?
Es kann doch nicht sein, das ich wie eine Besessene vorm PC, vorm Handy sitze und
warte, warte auf Nachricht von ihm. Es kann doch nicht so weiter gehen! Ich arbeite
wirklich viel und habe im Grunde gar nicht die Zeit zu kontrollieren ob er online
ist, ob er geschrieben hat, ob ich ein Go bekomme. Aber ich nehme sie mir, die
Zeit die er will, ich stehe parat wenn er möchte, ich antworte umgehend wenn
er schreibt. Ich bin völlig verrückt.
Gestern war ein Tag der Offenbarungen, ich habe ihm auf drängen und bitten hin
eine Mail geschrieben über das was ich wirklich denke. Natürlich habe ich mich äußerst
verhalten, verhalten und nie das Wort Liebe in den Mund bzw. in die Hand genommen
Aber ich schrieb ihm vom Fühlen und das ich mehr fühle. Ich rechnete wirklich
und das meine ich ganz ernst damit das er jetzt endgültig aus meinem Leben
verschwinden würde. Aber heute ist er noch da und gestern war er sehr offen was
seine Gefühle angeht. Dennoch werden wir die Situation wie sie nun mal ist nicht
ändern können und will ich das überhaupt? Es ist schön zu wissen das er ähnlich
fühlt, es ist schmerzhaft zu wissen das es für ihn eine zeitliche Begrenzung gibt.
Ich warte den ganzen Tag schon auf ein Go aber es kommt keines, es ist so furchtbar,
es ist eine körperliche Kälte die mich erzittern lässt, ein Zustand der mich krank
macht und das meine ich genauso wie ich es schreibe. Ich fühle mich krank und
ich weiß es ginge mir sofort wieder besser, sofort wieder gut wenn er sich melden
würde. Ich setze mir selbst fristen das Programm zu schließen und auf seine
Anfrage nicht mehr zu reagieren aber ich halte mich nicht dran. Also machen
sie wohl wenig Sinn. Ich müsste eigentlich arbeiten anstatt jetzt auch hier zu tippen
aber ich kann nicht, kann mich nicht konzentrieren. Er fehlt mir so.
Heute ist es genau 10 Tage her das wir uns gesehen haben und dieses Treffen kam
vermutlich nur zustande durch glückliche Zufälle, zum einen hatte ich seit gefühlten
100 Jahren das erste mal Montags keine Spätschicht und somit den Nachmittag
frei und dann war es auch noch sonnig und warm.... perfektes Wetter für einen
Joyride im Cabrio.
Wie immer war auch an diesem Tag seine Präsens verhalten, sein Terminkalender
voll und dennoch lockte ich, spielte Trümpfe aus. Ich hatte eigentlich auch Termine
für diesen Nachmittag vereinbart, welche aber glücklicherweise nicht zustande kamen.
Trotzdem war ich abgehetzt und voller Zweifel ob wir wirklich den Weg zueinander
an diesem Montag finden würden.
Wir fanden ihn, wie so oft, die selbe Uhrzeit, der selbe Ort unser Wald. Diesmal
mit Betty (mein Auto). Ich war vor ihm da, parkte Betty blieb aber sitzen ich sah ihn
kommen, mein Herz schlug mal wieder Purzelbäume, schien einen Moment
lang auszusetzen. Das also ist Betty, sagte er und sah mich mit lächelnden Augen an.
Ja darf ich vorstellen, Betty, ich stieg aus, ein Kuss ich drückte ihm die Autoschlüssel
in die Hand, bitte fahr! Dein Ernst, natürlich.
Er schien sich wirklich zu freuen und wir fuhren los, ein uralt Cabrio, die Sonne
und wir, alleine oben ohne, unten ohne. Wir fuhren mal wieder ziel- und planlos durch
die Wald- und Wiesenwege unseres Waldes. Hab ich eigentlich je erwähnt das wir
beide eigentlich Großstädter sind? Wir trieben unser Spiel, Küsse, Berührungen,
Blicke, das Entkleiden in einem Cabrio eröffnet völlig neue Dimensionen.
Mein Kopf verschwand in seinem Schoß, ein Reiter, eine Walkinggruppe störten sich
nicht an uns.
Es war schwierig die Kontrolle zu behalten und den Blick auf die Straße nicht
zu verlieren, also rechts ran. Eine Parkbucht wohl eher ein Stück kaputte Wiese,
dahinter Wald, Feld.... Komm, wir steigen aus, laufen in den Wald ich trage hell
braune Stiefel, der Boden ist noch matschig vom Regen der letzten Tage. Es stört
mich nicht, ein Stück tiefer in den Wald, die Straße dennoch im Blick, hinter einen
Baum, der Baum ist nicht dick genug um uns zu verbergen. Es ist egal. Er zwingt mich
in die Knie ich gehorche, gebe ihm was er will, ich bin SEINS, habe mich auf das
Spiel der Unterwerfung eingelassen. Er zieht mich hoch, den Baum im Rücken spüre
ich ihn dort wo ich ihn spüren will. Ein Auto.... komm rüber.... hoffentlich hat uns niemand
gesehen. Wir beenden den Akt wie er es will, ich umschließe ihn mit meinen
Lippen, nie und damit wiederhole ich mich vermutlich abermals habe ich einen
Mann so intim so gerne und mit solchem Genuss aufgenommen.
Es ist vorbei, alles ist endlich, wir gehen zu Betty zurück, er fährt ich öffne das
Dach, ich muss wieder anständig anziehen, mein BH liegt im Fußraum. Es stört mich
überhaupt nicht während der Fahrt bei offenem Dach mein Tshirt abzustreifen um den
BH anzuziehen, im Gegenteil ich genieße seine Blicke.
Viel zu schnell sind wir am Parkplatz, viel zu schnell, trennen sich unsere Wege.
Es war schön, es war zu kurz der bittere Nachgeschmack bleibt....
Wann werde ich dich Wiedersehen, werde ich dich wiedersehen?
Heute gibt's kein GO mehr.......
blackbutterfly76 am 21. Mai 15
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