Zimmer 213
Der Tag an dem ich ins Krankenhaus musste kam schneller als erwartet, ich musste morgens in die Klink, würde ambulant operiert werden und mittags wieder zuhause sein, hoffte ich.
Ich war natürlich sehr nervös und dazu kam eine gewisse Traurigkeit, da er sich am morgen nicht gemeldet hatte.
Ich fuhr also ins Krankenhaus, alleine, mein Mann konnte und wollte mich nicht begleiten. Ich wartete auf die Dinge die da kommen und hoffte das beste. Als die Ärzte dann anfingen mit den Voruntersuchungen die Teilweise recht schmerzhaft fahren hörte ich das vertraute Geräusch meines Handys aus meiner Handtasche klingen, ich war sofort ruhiger, der Schmerz ließ nach... Er hatte an mich gedacht, trotz der Angst, trotz der Schmerzen musste ich lächeln und wusste ich würde den Tag überstehen dank ihm an meiner Seite.
Klar überstand ich den Tag und schrieb ihm sobald ich zuhause war, danke das du an mich gedacht hast. Das wäre doch wohl selbstverständlich antwortete er, ist es das wirklich???
In den Tagen danach lief alles so weiter wie immer, wir schrieben uns mal mehr mal weniger und ich kam erstaunlich schnell wieder auf die Beine. Konnte schon bald wieder arbeiten gehen. Und da kam ihm die Idee, dass ich doch mal vorgeschlagen hatte das er mich Montags auf der Arbeit besuche, Montagsnachmittags bin ich immer alleine dort und da die Etage auf der sich mein Büro befindet derzeit total leer gezogen und verschlossen ist, schien die Gelegenheit günstig irgendwie, andererseit war es bei mir Zyklusbedingt eher ungünstig, aber wollte ich auf ihn verzichten? Nein wollte ich nicht und wofür gibt es nützliche Hilfsmittel......
Also vereinbarten wir eine Uhrzeit, ich würde ihn am Parkplatz abholen. Ich hab während der Arbeit noch nie so unter Hochspannung und Erwartung gestanden musste ich nicht nur ihn unbemerkt reinschleusen nein wir mussten ja auch unbemerkt bleiben.
Zum vereinbarten Zeitpunkt ging ich runter in den Hof, rauchte nervös eine Zigarette und wartete auf Ihn. Er war pünktlich, lächelte mich an. Natürlich liefen wir wie Fremde nebeneinander her zum Eingang des Gebäudes. Wir nahmen den Fahrstuhl. Als sich die Türen geschlossen hatten waren wir alleine, in einem Kokon aus Stahl gefangen, Zeit für eine anständige Begrüßung.
Ich führte ihn über den langen leeren Flur zu meinem Büro, aber dort würden wir nicht bleiben, trotzdem er wollte doch sehen wo ich arbeite, oder?
Ich stellte das Telefon um, um Störungen zu unterbinden normalerweise ruft nach 17 Uhr eh so gut wie niemand mehr an, aber man weiß ja nie.
Ich hatte vorher schon mal eins der leeren Zimmer sagen wir mal vorbereitet. Ich hatte die Vorhänge halb zugezogen und in dem Zimmer stand wenigstens noch ein Tisch und ein Stuhl. Niemand würde uns da vermuten. Also führte ich ihn zu Zimmer Nr. 213 und schloss die Tür hinter uns. Kaum war die Tür verschlossen fielen wir übereinander her wie ausgehungerte Tiere, hatten wir uns ja unglaublich lange (ca. 10 Tage) nicht gesehen.
Wir liebten uns stehend im Dunkeln mit Blick auf die Straße....
Natürlich ist es durchaus nicht richtig und verdammt gefährlich während der Arbeitszeit am Arbeitsplatz aber ist es nicht genau das was uns verbindet, das Spiel mit dem Feuer???
Ich brachte ihn noch zum Fahrstuhl, allerdings nicht ohne vorher noch vom Marzipan zu naschen das ich besorgt hatte, wusste ich ja mittlerweile das er genau so gerne Süßkram und vor allem Marzipan ass wie ich!
Ich blieb zurück musste noch meine Arbeit beenden, die mir jetzt viel leichter von der Hand ging als zuvor.....
blackbutterfly76 am 03. Dezember 14
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