Doppelleben

Ich wusste und ich weiß, dass ich erst mit dem Spiel aufhören werde wenn er es beendet ich habe nicht die Kraft dazu. Ich war nie so stark wie ich vorgebe zu sein.

Ostern liegt hinter uns, ich hatte die Woche vor Ostern Urlaub, er ist aktuell noch im Urlaub, ich weiß nicht mal ob er weggefahren ist. War er beruflich so angespannt die letzten Wochen, dass der Informationsfluss sich auf ein Minimum beschränkte.
Er fehlt mir so, wir haben uns heute vor 2 Wochen zuletzt gesehen und mir scheint es wie eine Ewigkeit. Kann man einen Menschen wirklich so sehr vermissen? Ich dachte immer den größten Schmerz in meinem Leben hätte ich schon empfunden aber da hab ich mich wohl getäuscht. Der Schmerz von einem geliebten Menschen Abschied zu nehmen ist fürchterlich, er hallt noch Jahrzehnte später nach und zerreist einen zutiefst. Aber man findet irgendwann seinen Frieden und kann positiv an den geliebten Menschen zurückdenken.
Aber die Sehnsucht nach einem Menschen von dem man nicht weiß, wo er gerade ist, wie es ihm geht und ob man ihn je wiedersehen wird, die bringt einen fast um.
Ihm nicht sagen zu dürfen und zu können was man möchte macht einen Wahnsinnig. Die Vernumpft schreit jeden Tag vergiss diesen Menschen, konzentriere dich auf dein Leben im hier und jetzt. Und das Herz ruft jeden Tag dazwischen das es nicht geht. Das man den Menschen nicht gehen lassen kann, nicht gehen lassen will. Die Verachtung die man empfindet sich selbst gegenüber für das was man getan hat und für das was man tut, kann glaub ich niemand nachempfinden der nicht selbst schon mal in einer solchen Situation war. Ich sehe meinen Mann an, und denke immer und immer wieder es tut mir so leid, es tut mir so leid was ich getan habe, was ich tue. Ich liebe Dich aber ich brauche diesen anderen Mann zum atmen, du nimmst mir die Luft. Ich verdiene deine Liebe nicht. Gott hat Eva die Schlange geschickt und auch Eva wurde schwach. Ist alles was geschieht Gottes Fügung? Ist es Schicksal? Ich wünschte mir manchmal so sehr das ich die Zeit zurückdrehen könnte um diesen Mann nie getroffen zu haben aber ich kann es nicht, es ist wie es ist und ich glaube das es vielleicht so sein sollte.
Ich wollte eigentlich nur von unserem Treffen vor besagten 14 Tagen schreiben, aber mein Kopf ist wieder so angefühlt mit Gedanken dass ich auch diese niederschreiben musste.

Aber hier jetzt die Erinnerungen an unsere letztes Treffen:

Es hatte mal wieder ein paar Tage Funkstille gegeben und ich sorgte mich. Wusste ich aber das er beruflich stark angespannt ist und er seinem knappen Andeutungen zufolge noch andere Probleme hat. Ich wollte stark sein, nicht einknicken nicht nachgeben nicht reagieren. Aber wie? Wenn ein Mensch eine solche Macht über einen hat? Ich wusste das er Ende März beruflich verreisen musste. Ich schrieb ihm nicht, ich wartete wenn auch ungeduldig und tatsächlich meldete er sich von der Dienstreise spätabends bei mir. Nur ein kurzer Gruß, schöne Grüße aus Italien. Wenigstens etwas. Nur diese wenigen Worte reichten aus, um mich wieder besser zu fühlen. Und natürlich antwortete ich umgehend, hatte ich doch die Hoffnung auf mehr Worte....
Er meldete sich Donnerstags bei mir zurück und ich ahnte schon an den Worten die er schrieb worauf das hinauslaufen würde.... Hatte ich eigentlich gar keine Zeit war doch der Wunsch, das Verlangen ihn wiederzusehen übermächtig und ich suchte nach einem Weg, verschob wichtige Termine und erfand neue Lügengeschichten um zu springen weil er rief.

Seiteneingang.... komm pünktlich ich freu mich auf Dich.....
Selbstverständlich war ich pünktlich, bin ich immer, zu spät kommen liegt mir nicht.
Er öffnet die Tür, gewährt mir Einlass. Hallo schöner Mann. Ein Blick ein Kuss, es ist so vertraut. Wir schleichen wieder durchs Lager wie kleine Kinder suchen einen diskreten Ort den die Putzfrau nicht einsehen kann. Ich habe ihm vorher angedeutet, dass ich ihm was zu sagen hätte. Er pocht darauf, ich weiche aus. Ich werde nicht sagen was ich denke was ich fühle. Wir sitzen uns gegenüber sehen uns in die Augen " Du machst mich so Geil" seine Worte ich sitze doch nur hier die meinen. Ich kann mich nicht von ihm abwenden, ich sehe ihn so gern an, er sieht mir so tief in die Seele und kann doch mein Herz nicht lesen.
Wir reden, wir küssen uns wir essen harte Weingummis. Ich habe ein neues Tattoo, ich lasse es ihn suchen. Wir halten es kaum aus vor Verlangen er schiebt mich mit dem Bürostuhl hinter ein Regal, warte hier.... er geht aus dem Raum. kommt zurück mit Klebeband, ich weiß was er vor hat, ich habe Angst und doch will ich das er es tut. Er fixiert meine Arme am Regal mit dem Klebeband, verbindet mir die Augen. Hält mir den Mund zu..... Ich bin ihm ausgeliefert. Ich habe es so gewollt, ich habe Angst in die Angst mischt sich Erregung. Er kann mit mir machen was er will und das tut er auch. Er treibt mich in den Wahnsinn, er quält mich, er tut mir weh meine Brustwarzen sind überreitzt, bestimmt werden sie noch Tagelang wehtun von seinen Bissen. Irgendwann löst er meine Fesseln, ich darf ihn berühren ich kralle mich an ihn, ich will ihn spüren, ich will spüren dass ich am Leben bin. Wir lieben uns auf dem Bürostuhl er nimmt mich hart, ich spüre ihn so gerne.
Es ist vorbei.....
Wir stehen voreinander, nackt, verletzlich, voller Scham und schuldig.
Anziehen wenig elegant,noch ein paar harte Weingummis? Eigentlich ist mir eher zum Weinen zumute.
Sagst du mir jetzt was du zu sagen hast? Ich schüttel nur den Kopf. Er bringt mich zurück zum Seiteneingang. Er geht schnell sieht auf seine Uhr, vermutlich hätte er schon längst zuhaus sein müssen. Ein letzter Kuss, ich beiße ihn in die Unterlippe "Du Biest", komm gut nachhause.

Ich fahre nach Hause, wie in Trance, mein Körper schmerzt, ich fühle mich leer und benutzt ich will jetzt nicht alleine sein ohne Ihn, ich will nicht nachhause in mein Leben.
Aber ich habe keine Wahl, ich fahre nach Hause sehe den anklagenden Blick meines Mannes ob er ahnt was ich getan habe? Ich schleiche unter die Dusche, mein Bussen ist rot und geschwollen selbst der Wasserstrahl schmerzt. Mir ist immer noch zum weinen zumute, warum lasse ich mich so demütigen.

Am nächsten Morgen schreibe ich Ihm das ich jetzt Urlaub habe, er antwortet. Wünsche dir einen schönen Urlaub du Kratzbürste ich hab ganz schön Striemen am Oberkörper, ich lächle wenigstens irgendwas das bleibt.... Selbst schuld das ist die Rache für die blaue Brust mein Kommentar.
Ich wünsche Ihm die Woche drauf noch schöne Ostertage und einen schönen Urlaub, dann ist es still. Kein Wort von Ihm und ich sitze hier und hoffe das ich bald wieder von ihm Höre. Ich hoffe das er Montag wieder arbeiten geht und sich meldet und ich zittere vor Angst das er es nicht tut oder das er mal wieder zuviel nachgedacht hat und sich von mir distanziert.

Natürlich wäre es für uns beide das Beste, zu vergessen, die Erfahrung als schöne Erfahrung zu verbuchen und in Erinnerung zu halten aber es wäre auch so schmerzhaft den Menschen zu verlieren der einem am Leben hält.

Vielleicht ist es jetzt an der Zeit endlich wach zu werden. Ja wir haben uns wiedergesehen, ja wir haben Kontakt gehabt, mal mehr mal weniger.
Aktuell nach unserem letzten Treffen wieder weniger und das macht mich natürlich mal wieder nachdenklich.
Braucht er mich nur wenn er "Lust" hat, bin ich ihm so gleichgültig?
Ja wahrscheinlich.... und diese Einsicht sollte ich mir jeden Tag wie ein Mantra vorbeten um nicht wieder einzubrechen und in seine Arme zurückzukehren.
Unser letztes Treffen war vermutlich der Auslöser dazu einzusehen, dass ich nie mehr für Ihn sein werden als eine kostenlose Gespielin wenn Ihm danach ist.

Eigentlich hatte er viel zutun und schon Montags ein geplantes Treffen für Donnerstag abgesagt.
Aber schien er mich irgendwie zu vermissen hatte er mir doch sogar mal wieder am Wochenende geschrieben.
Nun gut irgendwie kamen wir am letzten Mittwoch mal wieder überein uns kurz sehen zu wollen. Bzw. er wollte das ich springe weil er pfeift auch wenn er das so nie ausdrücken würde und wortgewandt wie er ist auch mir umgehend den schlechten Beigeschmack nahm.
Wir verabredeten uns wieder in unserem Wald, in unserer Hütte, aber statt wie sonst oder wie gewohnt bat er darum , dass wir uns doch direkt an der Hütte treffen sollten, warum? Wollte er nicht mal mehr mit mir gemeinsam über die Straße gehen? Aber natürlich ließ ich mich drauf ein. Ich hab letztens einen Spruch im Internet gelesen "ich würde 100 Km weit fahren um nur 30 Minuten bei dir zu sein" und genau dieser ging mir an diesem Tag durch den Kopf ich fahre zwar nicht 100 km aber 40 sind es schon. 40 Km um ihn 30 Minuten wenn überhaupt zu sehen.
Natürlich war es ein sehr prickelndes Zwischenspiel im Wald und ich war so froh ihn zu sehen. Aber es war zu schnell vorbei, und er ging...... Er ging ohne ein Wort ich glaube er wollte nicht mal das ich mit ihm gemeinsam zum Auto gehe.....
Ich zweifel seit diesem Tag immer mehr und mehr, ich kann so nicht weiter machen, mir tut es weh, ich kann mich mittlerweile nicht mal mehr auf meinen Mann einlassen weil ich mich so "missbraucht"fühle.....
Ich werde Ihn diese Wochen nicht von mir aus Anschreiben, ich werde warten und vielleicht erledigt die Zeit dann den Rest.....
Manchmal tut ein auf Wiedersehen so weh, dass man sich wünscht es hätte nie ein Hallo gegeben...

Mir ging es die letzten zwei Wochen nicht so gut, ich war richtig krank. Das dumme ist das ich ohne die Medikamente nicht leben kann und genau diese bringen mich irgendwann um. Nun gut, also krank, krank zuhause. Somit alle familiären Pläne begraben, kein Kino am Valentinstag, kein Rosenmontag mit den Kindern. Und ihn nicht sehen.....
Dieses Jahr schien ja dieses Pärchen müssen dieses Jahr am Valentinstag ins Kino gehen um den aktuellen SM Streifen zu sehen gang und gebe gewesen sein. Ich hatte es schließlich auch mit meinem Mann geplant und ich wusste auch er würde sich den Film mit seiner Frau ansehen.
Da wir ja unsere eigenen Shades of Grey schreiben war ich natürlich auf seine Reaktion gespannt, hatte ich ja eh nichts zu tun so zuhause, so konnte ich ihn ja auch nerven und mit Nachrichten bombadieren. Er wusste das ich krank war, er wusste nicht was los war aber er sorgte sich und das was somit die letzten zwei Wochen passiert ist berührt mein Herz noch mehr als je zuvor.
Er hatte also den Film gesehen und mit seiner Frau darüber diskutiert, seine Frau hielt nichts von den dargestellten Praktiken und könne sich ihn nicht in der Rolle des dominaten Liebhabers vorstellen, wenn sie wüsste.....
Er war amüsiert darüber das die Filmemacher sich nicht bei ihm entschuldigten wegen der Parallelen zu seinem Leben, schließlich fuhr er auch Audi, konnte Hubschrauber fliegen und spielte Klavier. Den Audi kenne ich, das er früher Pilot war wusste ich aber das Klavierspiel war mir neu.
Demzufolge bat ich ihm mir doch mal was vorzuspielen um zu beweisen das er es auch kann.... und er tat es wollte mir ein Lächeln ins Gesicht zauber, wusste er doch das ich krank zuhause lag. Er spielte ein Stück von Elton John und schickte es mir als Video. Danke Technik der Neuzeit.
Ich war den Tränen nahe...... Musik ist alles für mich und jemand der sie für mich spielt, jagt dir Schauer über den Rücken.
Ich hüte dieses Video wie einen Schatz ich will ihn immer wieder spielen hören und sehen.
Als es mir Anfang dieser Woche wieder besser ging und auch die Ärzte mir höfflich erlauben wieder am Arbeitsleben teilzunehmen galt mein erster Gedanke natürlich wann sehe ich Ihn endlich wieder? Ich sehnte mich so danach in seinen Armen zu liegen, hatte wir uns doch ständig geschrieben in den letzten Tagen und unsere Phantasien weiter phantasiert.
Ich sah ihn am Montag........
Diesmal war wohl ich die treibende Kraft aber er lud mich ja auch indirekt dazu ein und so kam es das ich noch etwas wackelig auf den Beinen zu ihm in die Firma fuhr....
Seiteneingang, diesmal ist er schon da erwartet mich, du bist es wirklich....... seine Worte. Wir liegen uns in den Armen, wir küssen uns ich möchte mich an ihn klammern und nicht mehr loslassen, er nimmt meine Hand wir gehen durchs dunkle kalte Lager, reden nicht viel, wo gehen wir hin?
Wir landen in einem dunklen Flur, ein Waschraum für Damen geht links ab, er drängt mich küssend dort hinein, ein großer Spiegel, es ist mir viel zu hell bin ich doch immer noch etwas blass um die Nase, ich schalte das Licht aus, wir fallen übereinander her, nur kurz,er hält meinen Schal fest am Hals, Küsse, Berührungen unsere Körper passen wunderbar ineinander. Dann lässt er von mir ab, ich knie vor ihm ich habe seinen Geschmack so vermisst. Ich erkenne mich selbst oft nicht, nie war ich in der Lage einen Mann so vollends Willen zu sein ihn mit all meinen Sinnen aufzunehmen.
Komm..... er hilft mir auf, du hast dir eine Belohnung verdient.... ich verstehe ihn nicht weiß nicht was er vorhat... folge ihm.... Zwei Türen weiter ein großer Serverraum darin steht ein Klavier, das Klavier aus dem Video, ich sehe ihn an ich könnte weinen vor Ergiffenheit.... spielst du für mich? Ja....
Er beginnt zu spielen ich stehe einfach daneben und höre ihm zu, Everybody love Somebody.... ist es so? Liebst du mich wie in diesem Lied? Ich muss die Tränen unterdrücken die mir in den Augen stehen. Er spielt weiter, spielt Tears in Heaven.... oh man das ist hart an der Grenze, eines meiner Lieblingslieder woher weiß er das aber dieses Lied bringt mich immer zum weinen.
Er hört auf zu spielen, deckt das Klavier ab.... komm.... wohin jetzt?
Eine Tür zurück, ein weiterer Raum, es ist hier stockdunkel, er macht kein Licht, ich weiß nicht wo ich bin.
Er fordert, zieh dich aus, mir zittern die Knie, ich öffne meinen Rock las ihn einfach fallen, hoffe ich falle nicht darüber, er führt mich steht hinter mir, streck die Arme aus und gehe nach vorne ich geh ein paar Schritte mit ausgestreckten Armen irgendwann treffe ich auf etwas hartes kaltes, ein Schrank, ein Metallspind. Halte dich am Schrank fest, lass nicht los.. nein....
Er berührt, verführt, ich will ihn so gern spüren ich darf nicht, ich will ihn halten und nicht den Schrank. Ich höre wie er sich auszieht wie ein Kleidungsstück nach dem nächsten fällt....
Wir landen irgendwann auf dem Boden zum Glück liegt hier scheinbar ein Teppich, unsere Körper verschmelzen miteinander ich brauche ihn so sehr.
Atemlos, schwerelos ich gehöre dir.....
Ich liebe es so sehr den Höhepunkt seiner Lust auf und in mir zu spüren und auch das ist neu für mich...
Wir ziehen uns an, bei der Beleuchtung der Handytaschenlampe, verlegen, schweigend. Ich hol ein Tuch für dich.
Ich zeig dir noch was sagt er und führt mich wieder über den Flur in einen anderen Raum, ich hatte noch mehr vorbereitet, Seile, Wasser.... was hattest du damit vor.... Tja.
Geb nicht mir die Schuld.... scherze ich..... wem sonst....
Er bringt mich zum Tor ich werde gehen, ich werde jetzt wieder gehen und nicht wissen wohin mit meinen Gefühlen. Dabei schreit mein ganzer Körper nur nach ihm. Ich will bleiben, schick mich nicht fort.
Kein Kuss mehr keine Berührung nur ein Blick, komm gut nachhause.

Cause I know I just can stay, here in heaven..... diese Zeilen schrieb ich ihm Abends noch er antwortete am nächsten Morgen, schön das du da warst..
Ja und ich würde jederzeit wiederkommen.... denn in deinen Armen bin ich ganz.
Das schrieb ich ihm natürlich nicht...
Ich werde ihm nie sagen wie ich empfinde, dass muss er schon selbst herausfinden....
Ich weiß nicht wie lange ich dieses Spiel noch spielen kann, wie lange er noch mit mir spielen will.... aber ich bin nicht fähig ihn zu verlassen.....und wenn er geht werde ich daran zerbrechen.......

Die Woche neigt sich dem Ende zu und wieder mal frage ich mich wie schnell die Zeit doch vergeht vor allem wenn man älter wird, als Kinder war die schönste Zeit im Jahr die Sommerferien 6 Wochen schienen unendlich. Sobald man erwachsen ist sind 6 Wochen gar nichts, so schnell vorbei.
Zeit die man mit warten verbringt ist immer noch viel zu lang und Zeit die man genießen sollte viel zu kurz.....
Es liegt also mal wieder eine Woche hinter uns, eine Woche 5 Tage....
5 Tage in denen ich mich nach dir verzehrt habe, 5 Tage die ich jeden morgen auf Nachricht von dir hoffte und hoffe....
Nun gut vielleicht sollte ich mal die Woche aus meiner Sicht aufschreiben, die Woche mit dir!

Montag: Du meldest dich ausnahmsweise mal wieder sehr früh am morgen, wir hatten am Samstag kurz geschrieben. ich freue mich von Dir zu hören.....
Wir beginnen mit unserem üblichen geplänkel, manchmal frag ich mich, wie man jetzt schon bald seit einem Jahr fast täglich stundenlang miteinander kommunizieren kann ohne das es langweilig wird. Gegen 12 Uhr drängst du darauf mich anzurufen über Skype, du willst mich sehen. Du fängst wieder das Betteln an.... ich halte dich hin, wie immer das übliche Spiel, ich mache Andeutungen über Dinge die ich dir sagen möchte ich glaube du denkst in die falsche Richtung.....
Du willst nicht wirklich hören was ich dir zu sagen habe.
Wir skypen eine halbe Stunde, es ist so schön dich zu sehen... dein Gesicht so vertraut.
Ich muss erst mittags zur Arbeit, wir schreiben auch den Rest des Tages noch sporadisch, spielen unser Spiel. Morgen sagst du wirst du nicht da sein, aber Mittwoch wieder, ich hoffe dich bald wieder real zu sehen... du nimmst den Aufschlag nicht an.

Dienstag: Ich rechne damit heute nichts von dir zu hören, und doch meldest du dich von Unterwegs, wenn auch nur kurz, heißt das das du an mich gedacht hast? Ich lächle weil ich weiß du denkst an mich. Ich freue mich morgen mehr von dir zu hören....

Mittwoch: Ich hoffe von dir zu hören, schreib dich morgens an, ich höre nichts von dir, du bist nicht online, ich fühle mich schon wie ein Stalker. Gegen Abend fange ich mir schon an Sorgen zu machen, was wenn du nicht heil nach Hause gekommen bist, ich werde es nicht erfahren. In meinem Kopf spielen sich Szenarien ab die ich nicht beeinflussen kann.
Du bleibst still.

Donnerstag: Immer noch keine Nachricht am morgen, keine Nachricht am Mittag von dir, du bist immer noch nicht online, ich krieg jetzt echt Angst, schreib dich nochmal an, egal was du denkst ich muss einfach. Es folgt keine Reaktion erstmal.
17:14 Uhr, du schreibst, gott sei dank, erstmal bin ich nur erleichtert das du noch lebst, ich bin halt ein gebranntes Kind.
Du bist noch auf der Arbeit, du hast morgen frei und machst deshalb länger. Schön für dich, ich verzehre mich nach dir. Du machst mir Angebote, bist alleine im Büro ich soll kommen, ich nehme dich nicht ernst, ich zweifel, viel Zeit hätten wir nicht und doch kann ich mein Herz nicht zum schweigen bringen.
Mein Mann ist schon zuhause, mein Kopf rotiert ich will dich sehen, wie komm ich jetzt hier weg? Meinst du es ernst?
Ich las mir was einfallen wie praktisch das mein Mann auch noch weg muss heute. Also zieh ich mich schnell um und spring ins Auto, wir haben uns drauf geeinigt in unseren Wald zu fahren, es ist so scheiße kalt draußen aber das ist mir sowas von scheiß egal bei der Aussicht dich zu sehen wenn auch nur für 30 Minuten.
In deinen Armen liegen, 30 Minuten besser als nichts.
Ich bin mal wieder eher da als du, es ist stockdunkel, kein Mensch weit und breit, ich habe Angst und doch ist die Freude dich zu sehen, größer.
Ich seh deinen Wagen kommen, mein Herz rast, du steigst aus kommst um mein Auto rum, ich steig auch aus. Hallo..... Ein Kuss du nimmst meine Hand, wir laufen im stockdunklen Wald zu unserer Grillhütte....
Ich bin so froh hier zu sein, wir versinken ineinander, wir küssen uns, berühren uns, viel zu lange haben meine Finger jetzt auf dich verzichten müssen .
Du weißt genau warum ich hier bin, ich weiß warum du hier bist. Du willst hören was ich dir Montag versprach ins Ohr zu flüstern wenn wir uns sehen. Oh nein das werde ich nicht tun, ich werde dir niemals sagen das ich dich Liebe.....
Du schiebst mir den Rock hoch, du zerreist mir die Strumpfhose, du nimmst mich hart, bedingungslos und schnell ich werde wahnsinnig, es ist die pure Raserei.
Es ist das erste mal das du Spuren hinterlässt, spuren in mir. Und spuren auf meinem Po, ich habe noch immer den Abdruck deiner Finger dort und ich trage ihn mit Stolz. Wir gehen zurück, plötzlich ist es wieder kalt, nimm meine Hand. Halt mich noch einen Moment.... Wir steigen in unsere Autos, fahren vom Parkplatz du fährst vor mir wir haben den gleichen Weg. Machs gut....
Zuhause ist mein erster Weg der Weg unter die Dusche, die Spuren verwischen. Den Schmerz lindern.
Ich weiß nicht wie ich mich fühle, einerseits gut dich gesehen zu haben, dich gespürt zu haben, andererseits benutzt und weggeworfen....
Was sagtest du heute, was kann ich für dich tun, meine Kleine?
Deine Kleine? Bin ich dein?

Freitag: Du hast heute Urlaub, dass weiß ich trotzdem schrieb ich dir heute morgen von den Spuren die du hinterlassen hast. Aber keine Reaktion von Dir, ich werde wieder keine bekommen heute, oder?
Ich bin so dumm........

Ich möchte wissen was du denkst...du kannst mir alles sagen ich will es hören....
Bist du sicher das du das hören willst was ich dir zu sagen habe?! JA
Ich werde es nicht tun, immer und immer wieder spielt er mir diese oder ähnliche Bälle zu, wir sehen uns nicht. Wir sind tapfer, oder haben Angst.
Ich werde dir gewiss nicht sagen was ich denke ich würde dich verlieren, dazu bin ich nicht bereit. Also Spiel weiter mit mir noch hält man Herz es aus!!
Und irgendwann werde ich dir auf deine Fragen antworten geben, wenn ich auf meine Fragen endlich Antworten habe. "Ich will dich" reicht mir nicht....
Maybe today I say what i think. ...

Wann wach ich endlich auf? Jeden Tag nehme ich mir vor zu gehen, die Tür für ihn nicht länger geöffnet zu halten , den Griff abzumontieren.... und jeden Tag schaffe ich es nicht.... ein Wort und es geht mir besser. Ein Satz und ich lächle... und jedes Mal die Angst vor dem entgültigen, Leb Wohl.....
Suche Trost bei Fremden.... und finde ihn nicht. Warum kann ich nicht aufwachen, warum kann ich ihn nicht vergessen.... warum bestimmt er so meine Gedanken? ? 11 Monate schon.
Eine Neckerei von gestern lässt mich wieder ins Grübeln kommen... ich hab dich auch lieb....
Ja hast du das????
Ich halte an der Fassade fest ich bin Mutter, ich bin Ehefrau, ich bin Geschäftsfrau.... ich werde getragen von meinem Mann und bin in Gedanken bei einem anderen....

Ich würde so gern weiter träumen. .. aber ich bin schon lange wach... trotzdem lässt mich der Traum der letzten Nacht nicht los.
Ein Traum der sich richtig anfühlte der mir gut tat. Ein Traum von ihm, ich glaube ich hab das erstmal überhaupt vom ihm geträumt. Und dieser Traum führte uns zusammen für immer zusammen. Ketten gesprengt.
Er ist still.... er wird immer Stiller und wenn er nicht still ist benutzt er Wörter die ich nicht verstehe... lese ich zuviel zwischen den Zeilen? Wir haben uns nur über Skype gesehen in den letzten Tagen... ich will den Film in deinen Augen sehen....
Die Rede kommt nie auf ein Treffen zu sprechen. Eine Antwort erhalte ich auch nicht... doch wenn die Antwort richtig ist was kümmert dann die Frage?
Ich werde nie eine Antwort erhalten und werde nie den Mut haben ihn nochmal zu fragen und ich werde ihn nicht bitten mich noch einmal zu lieben.... aber ich werde auch nicht stark genug sein wenn er darum bittet. Es tut so weh seinem Herz zu verbieten was es so sehr ersehnt....

Ich gehöre eingesperrt, ehrlich.
Jetzt habe ich tagelang ein langes Gesicht gemacht nicht gewusst wohin mit meinen Gefühlen und meinen Fragen und dann endlich wo ich mich gestern wieder etwas besser fühlte, die Enttäuschung in Wut umschlug.... und ich hoffte wieder zurück zu finden in mein "normales" Leben....
Höre ich dieses Geräusch aus meinem Handy, dieses vertraute Geräusch das ich dachte nie mehr wieder zu hören. Mein Herz blieb fast stehen.... würde zu meinem momentanen Gesundheitszustand noch passen....
4 Wörter: Ich denk an Dich....
Gefühlschaos, antworten, ja oder nein, ignorieren, Handy aus, Kontakt blockieren, oder doch Antworten, nein nicht antworten... warten, Handy an....
1 Wort: Jetzt.....
Ich verstehe du willst mir sagen du denkst jetzt an mich..... Ich denke jede gottverdammte Minute in den letzten Tagen an Dich....
Also Antworten, cool.... lässig... "Ohhh, darfst du".... Smilie hintendran? , ja besser!
Er antwortet promt, ich bin gerade auf der Autobahn, hätte dich jetzt gern neben mir.....
Es beginnt unser üblicher Smalltalk er denkt an mich er will mich sehen, über die Webcam, scheiß egal zumindest hört es sich so an. Ich geh nicht drauf ein, ich werde jetzt nicht die Webcam im Büro anmachen....
Er ist sogar bereit herzukommen, zu mir in mein Büro.... Was ist los mit ihm?
Ich sage nicht viel, ich bin hier, du weißt wo, wenn du kommen willst, bitte....
Mein Herz jagt, er will es wirklich, er will wirklich zu mir kommen, wo sind den seine guten Vorsätze geblieben?
ER kommt, ich gehe im auf dem Hof entgegen besser gesagt ich verstecke mich im Raucherpavillion und warte das er durchs Tor kommt.
Wir gehen in mein Büro, es ist dunkel es ist schon spät ich hätte schon längst Feierabend ich warte auf den Mann der mir wieder das Herz rausreißen wird....
Warum bist du hier, ich weiß nicht und oh Scheiße seine Antwort....
Damit kann ich nicht viel anfangen, ich seh ihn an er wendet den Blick nicht ab, er sieht in meine Seele... Wie gut er aussieht, wie nah er mir ist wo ich mich doch eigentlich so weit distanzieren wollte.
Wie ertrinkende fallen wir wieder übereinander her, unsere Hände wissen, unsere Lippen finden unsere Finger erkennen..... Die guten Vorsätze haben ja lange gehalten wir haben uns stolze 13 Tage nicht gesehen.... wir haben 5 Tage nicht geschrieben....
Wie soll es weitergehen? Die Frage steht im Raum, dem Raum der jetzt wieder zwischen uns ist. Wir gehen gemeinsam ich muss jetzt auch wirklich nach Hause....
Ich bin beschwingt und am Boden zerstört gleichzeitig... was war das hier?
Ich kann die ganze Nacht nicht schlafen, mache kaum ein Auge zu, ich schreibe ihn an, mitten in der Nacht ich schreibe 2 Wörter, "und nu??"
Er antwortete heute, "das ist die Frage".....
Ja verdammt das ist SIE!!! Das ist meine Frage und nun? WAS wird aus uns, WO stehen wir, WIE lange spielst du noch dieses Spiel mit mir? WARUM spielst du immer wieder dieses Spiel mit mir und WO führt das hin? Verdammt nochmal!!!
Der Tag ist noch lang im eigentlichen Sinne sein Arbeitstag nicht und ich weiß zu gut das er danach wieder schweigt spätestens wenn er zuhause ist! Also werde ich keine Antwort bekommen, nicht heute, vielleicht morgen, vielleicht übermorgen, vielleicht nie.....

Ich möchte noch die Geschichte der Perlen erzählen indirekt hat sie auch mit ihm zu tun. Kurz nach dem wir uns im Februar letzten Jahres kennengelernt hatten ließ ich mir aus einer Laune heraus Perlen in die Haare schweißen nicht große dicke sondern eine Strähne aus fünf glitzernden Swarowski Perlen ich hatte das vor Jahren schon mal gehabt und fand das sehr schön.
Leider hielt dieser Perlenstrang diesmal nur kurz und löste sich komplett genau zu der Zeit als wir zu zweifeln begannen und im Begriff waren uns zu trennen ich habe darüber geschrieben .
Frustriert ließ ich mir einen neuen machen. Und mit den perlen kam er zurück. ... er wusste natürlich nichts davon. Er kannte die Perlen aber nicht die Bedeutung für mich. Den jetzt hatten sie für mich Bedeutung ich dachte wenn ich sie verliere, verliere ich auch ihn. Aber diesmal waren sie fest. Im Laufe des Jahres verlor ich von diesen 5 perlen immer wieder mal eine und mit jeder stieg meine Angst bis nur noch eine übrig war. Ich hütete sie wie meinen Augapfel versicherte mich nach jedem Haare waschen das sie noch da war.
Aber genau diese fiel klirrend am 01.01 beim Haare föhnen zu Boden, schüttelte ich in dem Moment noch den Kopf über meinen Aberglauben das es jetzt vorbei wäre mit uns spürte ich trotzdem diesen Stich im Herzen der mir sagte es ist vorbei. Und leider bewahrheitet meine Perlentheorie sich ja auch 3 Tage später. Natürlich kam mir der Gedanke einfach wieder neue machen zu lassen aber der Friseur der sie machte hat seinen Laden aufgegeben und einen anderen konnte ich bisher nicht finden. Aberglaube oder Zufall, Schicksal oder Bestimmung. Er kam mit den Perlen in meinen Haaren er ging mit ihnen.....

Nach dem jetzt etliche Tränen geflossen sind möchte ich trotzdem unsere letzte Begegnung aufschreiben. Es ist schwer einen Menschen zu vergessen mit dem man alles vergessen hat...
Ich wünschte ich wüsste wie er sich fühlt damit aber das ist auch eines der Dinge auf die zu erfahren eine Affärenfrau kein Recht hat. Das ich und unsere Zeit ihm nicht gleichgültig ist weiß ich das hat er selbst gesagt trotzdem fällt mir vermutlich der Abschied schwerer.
Ich fühle mich krank und hab kaum meine Gefühle unter Kontrolle aber das wusste ich vorher und konnte mich drauf einstellen, oder?!

Aber jetzt zu unserer letzten Begegnung :

Wir hatten schon lange vor dem Feiertagen geplant uns evtl. am 30. 12 nochmal zu sehen. Und natürlich fieberten ich diesen Treffen entgegen und hoffte das es zustande kam. Ihm schien es nicht anders zu gehen schickten wir uns doch zwischen den Tagen immer wieder heiße Worte und Bilder zu. Der 30. kam und schon morgens fing unsere übliches Spiel mit Worten an.... er schien es gar nicht abwarten zu können mich zu sehen. ...
Also machte ich mich unter einem Vorwand gegen mittag auf den Weg zu ihm. Er war alleine in seiner Firma hatte bereits Vorbereitungen getroffen , ein beheizter Konferenzraum, der Beamer an, schließlich wollten wir "Lehrvideos" ansehen. Auch wenn unsere Zeit begrenzt war, wie immer, ließen wir uns diesmal Zeit. Nie hatte mich ein Mann bisher tiefer geküsst.
Ich schmeckte ihn so gerne und aus diesem Grunde tat ich es auch an diesem Tag, ich umschloss ihm ganz mit meinem Mund nahm ihn tiefer als je mal zuvor in mich auf.... er kam in mir und verfluchte das Christkind. Dazu gesagt das Christkind und der Weihnachtsmann betitelten zu dieser Zeit unsere Ehepartner. Wir liebten uns noch ein zweites mal auf dem Konferenztisch an diesem Tag wie Ertrinkende die nur den Wunsch haben zu atmen...
Wem der Begriff deap throuth etwas sagt, ich glaube ich hab es an diesem Nachmittag perfektionierte. Ich ging wie immer als es vorbei war ein letzter Kuss. ... bis nächstes Jahr. ... leider nicht....
Der Jahreswechsel konnte kommen ich war bereit... ich schickte ihm noch Neujahrsgrüße in Form einer e- Card er hat sie nie erhalten. ... die neue Woche brach an und mit ihr kam auch unser Ende.....Aber ein Ende kann auch immer ein Anfang sein, oder? Ich sehe halt im Moment kein Licht....

Nein, das wird nicht die Geschichte unseres letzten Treffens, dafür fehlt mir heute die Zeit.... aber es wird wenn ich sie schreibe unsere letzte Geschichte sein... der letzte Akt im Wahrsten Sinne des Wortes. .. Ich begreife noch nicht ganz was in diesem Jahr, und es ist erst 6 Tage alt, alles passiert ist....
Das Jahr mit einer Beerdigung zu beginnen schon schlimm genug. Aber das er sich heute auch verabschiedet. ... warum?? Ob ich böse wäre wenn wir uns nicht mehr sehen er habe Angst das wir auffliegen, er will sich mehr um seine Familie kümmern... guter Vorsatz fürs neue Jahr. ... pffff
Und ich???
Ich breche hier heulend zusammen und schreibe ihm was er hören will... machst gut.... versteh dich....Pass auf dich auf....
Ich hab so oft in den letzten Tagen mit dem Gedanken gespielt ihn zu verlassen... tat es nicht weil ich ihn brauchte um mich besser zu fühlen und jetzt, kommt er mir zuvor und es zerreißt mich so sehr....
Ich weiß das ich ein schlechter Mensch bin, bei dem was ich meinem Mann angetan habe damit aber wenn meinem Peiniger seine Sünden im Tod vergeben werden... wie der Pastor so passend sagte in der Kirche... Werden mir meine dann auch vergeben? Und ist heute ein guter Tag zum Sterben? Mein Herz ist Tod. ... ich hab ihm nie gesagt was er mir bedeutet.... meine eigene Schuld? Bist du böse. ... nein ich bin nicht böse. ... ich bin verloren ohne dich!!