Freitag, 6. November 2015
Empathie
Wir haben uns jetzt eine lange Zeit nicht gesehen und es tat schon weniger weh
und es hat so gut getan ihm zu sagen was ich denke und ich mich nicht weiter hinhalten zu
lasse und nicht mit mir spielen zu lasse und doch hat so weh getan tagelang nichts von Ihm
zu hören und das Gefühl zu haben man sei dem Menschen den man so nah war, für
den man fast alles getan hat so egal zu sein scheint. Und ja ich habe Ihn einen Arsch
genannt, besser noch ich habe ihm gesagt (geschrieben) das er einer ist. Und dann?
Ja und dann, dann war er ich weiß nicht enttäuscht, entsetzt, verwirrt. Never Change
a winning Team, seine Worte! Sind wir das nicht, ein Winning Team seine Frage?
Ich hab ihn für diese Fragen gehasst, wer gewinnt denn bei der Sache? Ich? Ja an
Schmerzen und Selbstzweifel. Ich wollte das nicht mehr. Ich glaubte ihm seine
Ausflüchte nicht mehr und ich vertraute ihm nicht mehr.
Und dann kam sein Urlaub....... ich schwor mich nicht mehr zu melden bei Ihm nutzte
die Tage die er weg war um mich mehr und mehr zu distanzieren. Er fuhr am 27.11.
ich spielte mit dem Gedanken meinen Account zu löschen und auch die ihm bekannte
Email, natürlich er weiß wo ich wohne, er weiß wo ich arbeite, er hat alle meine
Telefonnummern aber soweit würde er nicht gehen, oder doch?
Während er nun im Urlaub war, dachte ich jeden Tag voller Wut an ihn, daran
was er hatte mit seiner Frau, ich hatte soviel Neid in mir. Warum durfte Sie haben
was ich nicht hatte? Aber war das fair? Nahm ich nicht ihr den Mann in gewisser
Weise. Die Frage die sich mir immer wieder stellt, schläft er noch mit ihr???? Ich
werde es nie erfahren wenn ich nicht frage, aber will ich die Antwort wirklich wissen und
muss ich mich dann auch erklären?
Er war also weg und kein Lebenszeichen drang zu mir durch, ich wusste das er am
03.11. wieder da sein würde. Hatte er sich mit einem bis Bald doch verabschiedet.
Aber ich würde nicht reagieren, ich nahm es mir so fest vor! Ich versuchte mich
abzulenken, ich versuchte zu vergessen ich versuchte nicht zu weinen und bin doch
froh das ich es nicht schaffte meine Account zu löschen.
Am 03.11. schrieb er nicht und ich tauchte in ein Wechselbad der Gefühle, einerseits
war ich so wütend nichts zu hören und andererseits wusste ich das es einen Grund
dafür geben musste das er nicht schrieb. Ich habe manchmal Vorahnungen und kann
nicht erklären warum das so ist. Aber auch hier spürte ich, dass etwas nicht stimmen
konnte, irgendwas war gesehen.....
Meine Ahnung bewahrheitete sich am Tag darauf am 04.11. er schrieb mir morgens
das er zurück sei, aber das er ruhig sein würde und das sein Vater am Montag
verstorben sei...... Ich weiß nicht warum, aber ich bin halt sehr empathisch ich musste
weinen als ich seine Worte las als spürte ich seinen Schmerz. Ich verstand seine
Distanz in der letzten Zeit nun vielleicht besser und doch fragte ich mich im gleichem
Atemzug ob ich den jetzt jemals wieder sehen würde wo ich ihn doch garnicht
wiedersehen wollte eigentlich.......
Ich schrieb ihm natürlich zurück das ich da wäre wenn er mich brauchte und
sein Schweigen verstehen könnte. Er schweigt seit dem und ich fühle mit ihm
jeden Schritt den er jetzt gehen muss. Ich weiß wie es ist den Vater zu verlieren.
Er schreibt mir nicht im Moment, aber er schickt mir Küsschen, ich schicke ihm Kraft
und Küsschen zurück. Er weiß wo er mich finden kann und selbst wenn ich den
Liebhaber verloren habe, möchte ich ihm ein "Freund" sein. Ich würde ihn so gerne
in den Arm nehmen, ihn auffangen und seinen Schmerz teilen aber das darf ich nur
aus der Distanz. Aber ich hoffe er weiß das ich da bin wenn er mich braucht.
Ich weiß nicht ob wir uns je wiedersehen und ehrlich gesagt weiß ich auch nicht ob
das jetzt oder später richtig wäre. Aber ich weiß das er mir fehlt, dass er mir immer
fehlen wird und ich weiß das ich ihm seinen Schmerz nicht nehmen kann.
Wir haben uns heute seit 6 Wochen nicht gesehen, die längste Zeit überhaupt seit
wir uns kennen und doch ist er mir näher als zuvor.