Donnerstag, 9. April 2015
Lager und Leben
Ich wusste und ich weiß, dass ich erst mit dem Spiel aufhören werde wenn er es beendet ich habe nicht die Kraft dazu. Ich war nie so stark wie ich vorgebe zu sein.

Ostern liegt hinter uns, ich hatte die Woche vor Ostern Urlaub, er ist aktuell noch im Urlaub, ich weiß nicht mal ob er weggefahren ist. War er beruflich so angespannt die letzten Wochen, dass der Informationsfluss sich auf ein Minimum beschränkte.
Er fehlt mir so, wir haben uns heute vor 2 Wochen zuletzt gesehen und mir scheint es wie eine Ewigkeit. Kann man einen Menschen wirklich so sehr vermissen? Ich dachte immer den größten Schmerz in meinem Leben hätte ich schon empfunden aber da hab ich mich wohl getäuscht. Der Schmerz von einem geliebten Menschen Abschied zu nehmen ist fürchterlich, er hallt noch Jahrzehnte später nach und zerreist einen zutiefst. Aber man findet irgendwann seinen Frieden und kann positiv an den geliebten Menschen zurückdenken.
Aber die Sehnsucht nach einem Menschen von dem man nicht weiß, wo er gerade ist, wie es ihm geht und ob man ihn je wiedersehen wird, die bringt einen fast um.
Ihm nicht sagen zu dürfen und zu können was man möchte macht einen Wahnsinnig. Die Vernumpft schreit jeden Tag vergiss diesen Menschen, konzentriere dich auf dein Leben im hier und jetzt. Und das Herz ruft jeden Tag dazwischen das es nicht geht. Das man den Menschen nicht gehen lassen kann, nicht gehen lassen will. Die Verachtung die man empfindet sich selbst gegenüber für das was man getan hat und für das was man tut, kann glaub ich niemand nachempfinden der nicht selbst schon mal in einer solchen Situation war. Ich sehe meinen Mann an, und denke immer und immer wieder es tut mir so leid, es tut mir so leid was ich getan habe, was ich tue. Ich liebe Dich aber ich brauche diesen anderen Mann zum atmen, du nimmst mir die Luft. Ich verdiene deine Liebe nicht. Gott hat Eva die Schlange geschickt und auch Eva wurde schwach. Ist alles was geschieht Gottes Fügung? Ist es Schicksal? Ich wünschte mir manchmal so sehr das ich die Zeit zurückdrehen könnte um diesen Mann nie getroffen zu haben aber ich kann es nicht, es ist wie es ist und ich glaube das es vielleicht so sein sollte.
Ich wollte eigentlich nur von unserem Treffen vor besagten 14 Tagen schreiben, aber mein Kopf ist wieder so angefühlt mit Gedanken dass ich auch diese niederschreiben musste.

Aber hier jetzt die Erinnerungen an unsere letztes Treffen:

Es hatte mal wieder ein paar Tage Funkstille gegeben und ich sorgte mich. Wusste ich aber das er beruflich stark angespannt ist und er seinem knappen Andeutungen zufolge noch andere Probleme hat. Ich wollte stark sein, nicht einknicken nicht nachgeben nicht reagieren. Aber wie? Wenn ein Mensch eine solche Macht über einen hat? Ich wusste das er Ende März beruflich verreisen musste. Ich schrieb ihm nicht, ich wartete wenn auch ungeduldig und tatsächlich meldete er sich von der Dienstreise spätabends bei mir. Nur ein kurzer Gruß, schöne Grüße aus Italien. Wenigstens etwas. Nur diese wenigen Worte reichten aus, um mich wieder besser zu fühlen. Und natürlich antwortete ich umgehend, hatte ich doch die Hoffnung auf mehr Worte....
Er meldete sich Donnerstags bei mir zurück und ich ahnte schon an den Worten die er schrieb worauf das hinauslaufen würde.... Hatte ich eigentlich gar keine Zeit war doch der Wunsch, das Verlangen ihn wiederzusehen übermächtig und ich suchte nach einem Weg, verschob wichtige Termine und erfand neue Lügengeschichten um zu springen weil er rief.

Seiteneingang.... komm pünktlich ich freu mich auf Dich.....
Selbstverständlich war ich pünktlich, bin ich immer, zu spät kommen liegt mir nicht.
Er öffnet die Tür, gewährt mir Einlass. Hallo schöner Mann. Ein Blick ein Kuss, es ist so vertraut. Wir schleichen wieder durchs Lager wie kleine Kinder suchen einen diskreten Ort den die Putzfrau nicht einsehen kann. Ich habe ihm vorher angedeutet, dass ich ihm was zu sagen hätte. Er pocht darauf, ich weiche aus. Ich werde nicht sagen was ich denke was ich fühle. Wir sitzen uns gegenüber sehen uns in die Augen " Du machst mich so Geil" seine Worte ich sitze doch nur hier die meinen. Ich kann mich nicht von ihm abwenden, ich sehe ihn so gern an, er sieht mir so tief in die Seele und kann doch mein Herz nicht lesen.
Wir reden, wir küssen uns wir essen harte Weingummis. Ich habe ein neues Tattoo, ich lasse es ihn suchen. Wir halten es kaum aus vor Verlangen er schiebt mich mit dem Bürostuhl hinter ein Regal, warte hier.... er geht aus dem Raum. kommt zurück mit Klebeband, ich weiß was er vor hat, ich habe Angst und doch will ich das er es tut. Er fixiert meine Arme am Regal mit dem Klebeband, verbindet mir die Augen. Hält mir den Mund zu..... Ich bin ihm ausgeliefert. Ich habe es so gewollt, ich habe Angst in die Angst mischt sich Erregung. Er kann mit mir machen was er will und das tut er auch. Er treibt mich in den Wahnsinn, er quält mich, er tut mir weh meine Brustwarzen sind überreitzt, bestimmt werden sie noch Tagelang wehtun von seinen Bissen. Irgendwann löst er meine Fesseln, ich darf ihn berühren ich kralle mich an ihn, ich will ihn spüren, ich will spüren dass ich am Leben bin. Wir lieben uns auf dem Bürostuhl er nimmt mich hart, ich spüre ihn so gerne.
Es ist vorbei.....
Wir stehen voreinander, nackt, verletzlich, voller Scham und schuldig.
Anziehen wenig elegant,noch ein paar harte Weingummis? Eigentlich ist mir eher zum Weinen zumute.
Sagst du mir jetzt was du zu sagen hast? Ich schüttel nur den Kopf. Er bringt mich zurück zum Seiteneingang. Er geht schnell sieht auf seine Uhr, vermutlich hätte er schon längst zuhaus sein müssen. Ein letzter Kuss, ich beiße ihn in die Unterlippe "Du Biest", komm gut nachhause.

Ich fahre nach Hause, wie in Trance, mein Körper schmerzt, ich fühle mich leer und benutzt ich will jetzt nicht alleine sein ohne Ihn, ich will nicht nachhause in mein Leben.
Aber ich habe keine Wahl, ich fahre nach Hause sehe den anklagenden Blick meines Mannes ob er ahnt was ich getan habe? Ich schleiche unter die Dusche, mein Bussen ist rot und geschwollen selbst der Wasserstrahl schmerzt. Mir ist immer noch zum weinen zumute, warum lasse ich mich so demütigen.

Am nächsten Morgen schreibe ich Ihm das ich jetzt Urlaub habe, er antwortet. Wünsche dir einen schönen Urlaub du Kratzbürste ich hab ganz schön Striemen am Oberkörper, ich lächle wenigstens irgendwas das bleibt.... Selbst schuld das ist die Rache für die blaue Brust mein Kommentar.
Ich wünsche Ihm die Woche drauf noch schöne Ostertage und einen schönen Urlaub, dann ist es still. Kein Wort von Ihm und ich sitze hier und hoffe das ich bald wieder von ihm Höre. Ich hoffe das er Montag wieder arbeiten geht und sich meldet und ich zittere vor Angst das er es nicht tut oder das er mal wieder zuviel nachgedacht hat und sich von mir distanziert.

Natürlich wäre es für uns beide das Beste, zu vergessen, die Erfahrung als schöne Erfahrung zu verbuchen und in Erinnerung zu halten aber es wäre auch so schmerzhaft den Menschen zu verlieren der einem am Leben hält.